Seit rund anderthalb Jahren – nach einer einjährigen Weltreise durch 12 Länder – arbeitet er auf der Beratungsseite und unterstützt als „Gastronomie-Regisseur“ mit seinem Unternehmen „Special Cuts“ u.a. Betriebe aus der Hoga-Branche. Im Rahmen unserer losen Reihe über Gastro-Consulter haben wir ihm dazu sieben Fragen gestellt.
Nachdem ich viele Jahre operativ tätig war, wollte ich mein gesammeltes Wissen nutzen, sodass andere davon profitieren können und meine Fehler nicht selber machen. Ich mag es, wenn Menschen erfolgreich sind und das machen können, was sie lieben. Daher bin ich jetzt auf die Seite der Unterstützer gegangen. Gleichzeitig habe ich damit auch ein wenig mehr Zeit für mich gewonnen, was mir persönlich wichtig ist. Es ist der Beginn meiner Selbständigkeit. Jetzt kann ich genau das machen, was ich will. Gefühlt bin ich auf dem besten Weg dort hin.
Beim nonkonformen Trend geht es um das Gegen-den-Strom-Schwimmen. Mach mal alles anders, so wie es keiner erwartet. Essen und Trinken ist omnipräsent und die Grenzen zu anderen Branchen verschwimmen. Einzelhändler werden zu Gastronomen und umgekehrt. Die bekannte Modemarke Ralph Lauren betreibt ein Café mit eigener Röstung in New York. Die alten Muster brechen auf. Essen kommt auf die Straße. Warum soll ich mich als Gast damit begnügen, zu vorgegebenen Öffnungszeiten in ein statisches Restaurant zu gehen? Der Koch kommt heute nach Hause. Essen wird überall und zu jeder Zeit angeboten. Teilweise werde ich als Konsument in die Zubereitung einbezogen. Der Trend sorgt für Überraschungen und schöne Aha-Momente. Gleichzeitig fordert er die gestandenen Gastronomiebetreiber auf, sich neu zu erschaffen und Änderungen zuzulassen.
Auch wenn ich aktuell ein Ziel für Special Cuts habe, bin ich offen nach vielen Richtungen. Mittlerweile trainiere ich Mitarbeiter im Einzelhandel zu mehr Kundenbegeisterung, das könnte der Gastronomie auch stehen. Gleichzeitig entwickeln sich andere Projekte, die ich spannend finde und vorantreiben möchte. Ich bin ein Fan von bewusster gesunder Ernährung und kann mir gut vorstellen, etwas in dieser Richtung zu machen. Sollte sich eine Tür schließen, tut sich eine andere auf. Ich bin der Meinung, dass jeder das tun sollte, wovon er träumt. Leider ist die „trial and error“-Auffassung in Deutschland noch nicht so richtig anerkannt, sonst würden sich mehr Menschen trauen. Wahrscheinlich betreibe ich demzufolge irgendwann ein Hostel in Australien oder eine Bar in Island.
Mehr Informationen:
www.special-cuts.de
Jan Scheidstegers Gastro-Trends hier zum Download.