Die Gastronomie ist nach wie vor eine männerdominierte Branche. Insbesondere in gehobenen und leitenden Positionen in den Betrieben ist der Frauenanteil nach wie vor dürftig – und viele Gäste denken an eine Aushilfskraft, wenn eine Frau vor ihnen steht. Mit neuen Networking-Events soll sich dieses ändern.
Obschon weibliche Sommeliers keine Seltenheit mehr sind, ist der Wandel immer noch nicht so richtig zum Gast durchgedrungen. Das weiß Maria Rehermann nur zu gut: Die Weinsommelière schlägt ihren Gästen Abend für Abend im renommierten Hauptstadt-Restaurants „reinstoff“ (zwei Michelin-Sterne, 350,32 Punkte in der Gerolsteiner Restaurant-Bestenliste 2016) speisenbegleitende Weine vor. Das Schildchen auf dem Anzug, das neben ihrem Namen auch ihre Funktion kommuniziert, stecke sie sich eigentlich nur ungern an. Aber wie eine Stationsärztin im Krankenhaus sich mit dem Anstecker für den Patienten vom Pflegepersonal abgrenzt, hilft es auch ihr zu zeigen, dass sie kein Commis ist. „Ach, Sie sind der Sommelier? Die Frage höre ich fast täglich.“ Lege sie dann erst einmal los mit ihrem profunden Wein-Wissen, dann folge schnell ein „Sie kennen sich ja wirklich damit aus!“
Und das tut sie wahrlich nicht allein unter Männern, wie wir an einem Dezember-Abend im kleinen Kreuzberger Restaurant „platz doch!“ feststellen durften: Zehn Kolleginnen sind zu Gast beim zweiten Event von „Femwine“, einem informellen Networking-Zirkel, den Rehermann für weibliche Sommeliers in der Gastronomie und im Weinhandel gegründet hat.
Mehr über „Femwine“ und weitere Initiativen für Frauen in der Branche habe ich in meinem Beitrag für das Online-Weinmagazin „Weinplaces“ geschrieben. Hier lesen!