Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

von Jan-Peter Wulf
Auf dem Weg nach Wangerooge - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

Auf dem Weg nach Wangerooge 

 

An Bord - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

An Bord

Wir sind auf dem Weg nach Wangerooge. Die ostfriesische Insel im Nationalpark Wattenmeer ist das erste Ziel unserer kleinen Reise mit Jägermeister durch das Land, hin zu Orten der Barkultur außerhalb der Metropolen. 

Keine acht Quadratkilometer groß ist das Eiland, liegt drei Meter über dem Meeresspiegel und zählte Ende 2010 ganze 919 Einwohner, informiert uns das Faltblatt auf dem Tisch des Gästeraums der Fähre, mit der wir jetzt durch die Fahrrinne gen Insel schippern. Eine Fähre nimmt man nicht jeden Tag, um zu einer Bar zu gelangen. 

Um uns herum halten Menschen in bunten Regenjacken die Nase in den Wind. Man spürt ihre Vorfreude auf die Insel und auf Urlaub, auch wenn es pünktlich beim Ablegen in Harlesiel zu regnen begonnen hat. Nur wenige, vom Wetter unbeirrte Spaziergänger sind im Watt unterwegs bei dieser von den Ostfriesen als „Schietwetter“ bezeichneten Wetterlage. Doch was der Ostfriese auch weiß: Inselwetter ist immer ein bisschen anders.

Stimmt. Auf Wangerooge angekommen, fängt es erst so richtig zu schütten an. Doch keine zehn Minuten später reißt der Himmel auf. Blaues lugt hervor. Bald kommt sogar die Sonne raus, es wird richtig nett. Inselwetter!

Am Strand - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

Am Strand von Wangerooge

Es riecht nach Meer, nach Salz, nach Urlaub. Vor uns beziehen Sommerfrischler die wieder getrockneten Strandkörbe. Strandnixen setzen die Sonnenbrille wieder auf, Surferjungs steigen ins Neopren, Seniorenpaare flanieren. Am Meereshorizont ziehen hochhausgroße Pötte gemächlich vorbei, auf der Mauer der Strandpromenade veranstalten junge Sommerurlauber ein Schneckenrennen. Das Tempo passt gut zum entschleunigten Rhythmus dieser Insel, in den wir uns allmählich eingrooven. 

Dabei sind wir ja gar nicht zum Urlauben hier, sondern auf dem Weg zu einer Bar: der Giftbude. Klingt gefährlich, ist es aber nicht: „Gift“ heißt im Norddeutschen nämlich „geben“, und „Giftbuden“ nannten sich die ersten touristischen Einrichtungen, als an der Waterkant die Seebäder entstanden. Orte, an denen es etwas gibt. „Hier gift dat ne Menge“, begrüßt uns der Giftbuden-Betreiber Eyck Thormann, der diesen idyllischen Außenposten der Barkultur Anfang 2013 bezogen hat, freundlich in seiner Bar am Ende der Strandpromenade. 

Die Giftbude - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

Die Giftbude auf Wangerooge

Zuvor stand Eyck elf Jahre hinter dem Tresen des Christiansen´s, mitten im prallen Nachtleben von Hamburg St. Pauli. Neben der „Giftbude“, im selben Haus, hat sein Bruder Mirco das Restaurant Strandlust eröffnet. Er bringt reichlich Inselerfahrung mit und kennt sich im Saisongeschäft aus: Zehn Jahre war er Chefkoch im Hotel zur Linde auf der Nachbarinsel Spiekeroog, bis er sich zusammen mit Eyck hier selbständig machte. Ein lange gehegter gemeinsamer Traum zweier Brüder?

„Nö. Das war total spontan“, klärt uns Eyck auf. Der Vermieter, ein Bekannter der Eltern, suchte einen neuen Pächter: „Eure Jungs machen doch Gastro. Wollen die sich das nicht mal anschauen?“ Gesagt, getan, entschieden: „Nu geit dat los.“ Nur wenige Wochen Vorbereitung blieben den beiden, um pünktlich zum Saisonbeginn startklar zu sein.

Die Gebrüder Thormann – Mirco als hervorragender Koch, dessen dürfen wir uns später überzeugen, Eyck als preisgekrönter Mixologe und Kräuterfan – bringen frischen Wind in die beschauliche insulare Gastrowelt. Und saugen zugleich die Entspanntheit Wangerooges tief in sich auf: „Wenn es abends mal stressig wird, dann genügt ein Blick aufs Meer, einmal tief durchatmen und die Welt ist wieder gut“, sagt Eyck. Mit Oliver Schröder hat er hinter dem Tresen seiner Bar einen „hochseefesten“ Mitstreiter gefunden – auf der „Queen Mary 2“ arbeitete Schröder schon hinter dem Tresen, und die Bar der „Queen Elizabeth“ baute er in der Werft mit auf. 

Eyck Thormann Oliver Schröder - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

Prost: Eyck Thormann und Oliver Schröder stoßen mit Jägermeister-Bowle an.

Durchatmen und aufs Meer blicken, das ist zurzeit öfter angesagt. Nicht nur, wenn wie am Abend vor unserem Besuch der Shantychor der Insel in der prall gefüllten Bude von „Rum aus Jamaika“ singt. Denn es ist Hochsaison, und der Durst der Gäste ist groß. Gestillt wird er mit allerlei maritimen Drinks: Cocktails aus der Karibik, Tiki-Kreationen aus der Südsee, und mit echt Friesischem – Sanddorn, der in den Dünen der Ostfriesischen Inseln wächst, verarbeitet Eyck zum hauseigenen Sirup für seine „Wangerooge-Cocktails“.

Uns serviert er heute zwei ganz besondere, von der Nordsee inspirierte Drinks: den Seehirsch und den Krabbenjäger. Der Seehirsch ist eine Bowle mit Jägermeister. Eyck, großer Bowlenfan, konnte schon so manchen Gast mit seiner Begeisterung anstecken. Eine Bowle mit Jägermeister? „Hab ich einfach ausprobiert und schmeckt richtig lecker. Und lecker ist geil!“ Stimmt. Seine Bowle mit eingelegten Früchten, Holundersirup, Ginger Ale, serviert mit frischen Früchten schmeckt, ja, geil. Sein „Krabbenjäger“ ist ein eisgekühlter Jägermeister im Shotglas, auf dem ein kreisrunder Happen Pumpernickel mit Krabbensalat thront. Herzhaft!

Wer auch auf den Geschmack kommen will – Eyck Thormann hat uns netterweise seine Rezepte verraten:

Seehirsch1 - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

Lecker: Seehirsch

Seehirsch (Rezept für 15 Personen)
0,5l Jägermeister
10 cl Holunderblütensirup
2 Liter Ginger Ale
1 Gurke, klein geschnitten, mit Schale
2 rote Äpfel, klein geschnitten, mit Schale
½ Ananas, klein geschnitten, natürlich ohne Schale
500 Gramm Erdbeeren 

Bowle ca. 2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Mit einem Gießlöffel in einen mit 3-4 Eiswürfeln gekühlten Emaille-Becher oder in ein Weinglas geben. Mit 6cl Ginger Ale auffüllen. Zum Schluss mit frischen Früchten (dieselben Früchte wie die in der Bowle eingelegten) und mit einem Löffel servieren.

 

Krabbenjäger - getraenke, gastronomie, nomyblog Ein Prost auf die Nordsee: Anstoßen mit Jägermeister-Bowle in der Giftbude auf Wangerooge

Herzhaft: Krabbenjäger

Krabbenjäger
2 cl eisgekühlter Jägermeister
1 runde Amuse-Bouche-Scheibe Pumpernickel
garniert mit Krabbensalat

Wir genießen unsere Drinks, lassen den Blick über das ruhige Meer schweifen und entspannen uns. Und halten in unserem Logbuch fest: Die deutsche Barlandschaft hat mit der „Giftbude“ auf Wangerooge einen tollen neuen Außenposten. Ist die Anreise auch weit: Es lohnt sich. Wir kommen wieder. Und dann gift dat wieder wat!

Giftbude
Obere Strandpromenade 27
26486 Wangerooge
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Das nächste Mal sind wir im „grünen Herzen“ Deutschlands, Thüringen, zu Gast. In Kürze mehr!  

Fotos: Tim Klöcker 

 

 

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2 Kommentare

administrator 11. September 2013 - 11:14

Hi, vorerst vermutlich nur durch Vor-Ort-Besuch und bestes Zureden oder Mopsen – Sonderanfertigung:-)

Antwort
stiller 11. September 2013 - 10:58

So, und wie komm ich jetzt an so einen Jägermeister-Emaillebecher ran? :)

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