Wo sonst alljährlich die Schönste im ganzen Land gekrönt wird, gibt es diesmal goldene, silberne und bronzene Gastro-Palmen des Leaders Club: Am 10. Oktober wird im Europapark Rust der Leaders Club Award 2014 für innovative Gastronomie-Konzepte aus Deutschland und Österreich vergeben, die nicht länger als zwei Jahre am Markt sind.
Und hier sind die Nominierten, gleich drei davon aus Berlin:
1. Chicago Williams von Holger Groll und Nawid Samawat (Berlin)
Zwei ehemalige (geht das überhaupt, ehemalig?) Bartender machen ein Fleischrestaurant. Sehr hip-amerikanisch, sehr kalorienhaltig, mit Laune und schräg im Auftritt, aber Vollprofis, die wissen, wie der Hase läuft. Zudem hervorragend vernetzt in der Barszene und deswegen auch für die Sonderkategorie „Bartender´s Choice“ für die Mixology Bar Awards nominiert, neben Freiware und Feierabendbier. Mehr in meinem Beitrag für die FIZZZ (PDF).
2. Culinary Misfits von Lea Brumsack und Tanja Krakowski (Berlin)
Weg mit der EU-genormten Gurkenkrümmung, Gemüse ist immer schön: ein Restaurant-Shop-Hybrid, das die ganze Ernte nutzt, durch Crowdfunding entstanden. Hat viel Presse bekommen. Zurecht, weil es das Problem der Lebensmittelverschwendung wundervoll zum Konzept gemacht hat. Zahlreiche Beiträge hier.
3. Neni von Haya Molcho und der 25hours Hotel Company Berlin GmbH (Berlin)
Die Küche der Wienerin Haya Molcho ist super (Tipp: Kochbuch kaufen) und ihr Wesen sehr sympathisch. Im neuen 25hours Hotel Berlin wagt sie den Spagat zwischen kreativ-chaotischer Balagan!-Küche und Fine Dining. Haya Molcho im Portrait (PDF).
4. Off Club von Tim Mälzer (Hamburg)
Er hat ein großes Mundwerk. Aber: Was Tim Mälzer macht, das macht er gut. Auch sein neuestes Gastro-Konzept ist einfach klasse umgesetzt: Trashige Kneipe, puffiges Chinarestaurant, Street-Food und -art: purer Eklektizismus, unkonventioneller Stil, gewohnt hohe Foodqualität. Mehr im Beitrag von Gudrun Drews für FIZZZ.
5. Bazi‘s Schlemmerkucherl von Hamed Ghahremani und Deniz Sevengül (München)
Da kracht es im Gebälk: Sakrileg oder supergeil? Schweinebraten to go gibt es hier. Topseller ist eine Nudelbox gefüllt mit Blaukraut, selbstgemachten Kartoffel-Knödeln und wahlweise Krustenschweine- oder Entenbraten. Das Ganze nennt sich „Bayrito“ wenn es in eine Weizentortilla gewickelt daher kommt. Wenn das nicht Glokalisierung ist, was dann?
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6. Big Smoke von Brian Patton und Petr Matusny (Wien)
Der Standort an der Donau ist klasse, und das Konzept ist clever: 2013 hieß man It´s All ABout The Meat Baby, jetzt (angepasstes Konzept) Big Smoke. 205? So bleibt man Pop-up und kann zugleich wirtschaftlich arbeiten – und will das diesjährige temporäre Restaurant anderswo stationär weiterführen.
Mehr in einem Beitrag über Pop-up-Management.
Die Sieger werden wie jedes Mal vom Publikum gekürt. Mehr Infos zum Leaders Club hier und unser Bericht vom Award 2013 hier.