Sie ist überraschend einfach und wurde stark von der spanischen sowie der französischen Besatzung geprägt. Die unterschiedlichen Kulturen haben ihre vielfältigen Spuren in der Küche hinterlassen. Diese Einflüsse erlebt man immer noch in vielen Gerichten.
In welchem Gericht aus deinem Buch zum Beispiel?
Das Gericht „Gattò“ (Kartoffelauflauf mit Salami und Käse, es findet sich auf S.68/69, d. Red.) ist eines davon: Es wurde von den französischen Köchen für die Hochzeit der Königin Maria Carolina im Jahre 1768 gekocht. Die Neapolitaner haben ihm aber ihren eigenen Touch gegeben: Zum Beispiel heißt dieses Gericht eigentlich „Gateau“ (Kuchen), wurde von den Neapolitanern „Gattò“ genannt und enthält viele typische Zutaten der neapolitanischen Küche.
Gerade wird die original neapolitanische Pizza ja gefeiert. Gleich mehrere neue Pizza-Restaurants widmen sich ihr.
Die neapolitanische Pizza erlebt im Moment eine wichtige Phase. Immer mehr Pizzabäcker in Neapel beschäftigen sich mit den besten Teigen und richten ihre Aufmerksamkeit auf die Qualität der Produkte Kampaniens. Wir haben im Kochbuch einen sehr wichtigen Pizzabäcker in Neapel besucht: Enzo Coccia. Er ist einer der Innovatoren unter den Pizzabäckern und seine Pizzeria „La Notizia“ in Neapel wurde 2010 als erste im Guide Michelin gelistet.
Wie können Gastronomen (die sich nicht auf die Küche spezialisiert haben) mit dem Buch „arbeiten“?
Gastronomen können sich von den interessanten Kombinationen der Zutaten inspirieren lassen und ihr Repertoire erweitern. Insbesondere erlebe ich oft, dass auch in der deutschen Gastronomie klassische Gerichte wie Risotto oder Gnocchi anders zubereitet werden als die Originale aus Neapel. Hier können die Rezepte aus dem Kochbuch auch sehr erfahrenen Köchen überraschend intensive Geschmackserlebnisse liefern.
Und nicht mit der Küche vertraute Menschen können auch damit echt neopolitanisch kochen?
Ja. Die Gerichte sind einfach aufgebaut, es gibt viel Gemüse, das auch in Deutschland einfach zu finden ist. Ich verwende z.B. gerne Wirsing, der in der neapolitanischen Küche sehr wichtig und auch in Deutschland sehr lecker ist. Die Leser erfahren außerdem viele Tricks und Tipps pro Rezept, damit sie noch besser arbeiten können.
Luisa, vielen Dank!
Luisa kocht hat 176 Seiten und ist im Edel Verlag erschienen.
Auf Luisas Webseite gibt es auch einige schöne Koch-Videos.