Die globale Lebensmittelverschwendung ist zurecht ein Reizthema. Filme, Webseiten und Kochaktionen machen auf sie aufmerksam. Jetzt will ein Handels- und Gastronomiekonzept dafür sorgen, dass Food, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, nicht in die Tonne wandert.
The Daily Table will in seinem Lebensmittelladen-Bereich das Obst und Gemüse so lange in den Regalen lassen, bis es verkauft ist – oder sich äußerlich abzeichnet, dass es bald unbrauchbar wird. Dann jedoch kommt es immer noch nicht in die Tonne, sondern wird im Restaurantbereich umgehend zu gesunden Speisen verarbeitet. Das mag erst seltsam wirken, aber ist es nicht das, was man sonst zu Hause bei Inspektion des Kühlschranks oder der Vorratskammer macht – Sachen verbrauchen, die sonst weggeworfen werden?
Erfinder des Konzepts ist Doug Rauch. Er kennt sich mit der Welt des Lebensmitteleinzelhandels gut aus, als ehemaliger Präsident von Trader Joe´s. Weil dieses zu Aldi gehört, kennt er sich auch mit dem Thema Discountpreis aus und will es hier clever einsetzen: Das an die Grenzen seiner Verwendbarkeit stoßende Obst und Gemüse wird günstiger angeboten als jenes vor der produzentenseitig offiziell ausgewiesenen MHD-Überschreitung, und die im Restaurantbereich zubereiteten Speisen sollen preislich auf Fast-Food-Niveau liegen, um auch diejenigen mit dem Angebot zu erreichen, die sich sonst – auch aus preislichen Gründen – eher einen Burger ziehen würden.
Ein spannendes Konzept, dessen Pionier 2014 in Dorchester, Massachusetts eröffnen soll. Per Franchising sollen weitere Standorte in Citylagen folgen.
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